Die Auswahl des Bestatters
Die Auswahl des Bestatters ist für mich Vertrauenssache. Zu empfehlen ist, dass Sie sich in der Vorsorge mit der Auswahl Ihres Bestatters beschäftigen. Denn ist der Sterbefall eingetreten, sind viele Menschen schon rein emotional sehr gefordert und treffen Entscheidungen aus der Notsituation heraus. Dabei können Sie eine gute Wahl getroffen haben. Allerdings wären Sie bei weitem nicht der Erste, der seine Entscheidung später bereut.
Am besten ist es natürlich wie immer im Leben, Sie haben Klarheit darüber, was Sie wollen.
Und bedenken Sie, in der Verantwortung für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind und bleiben Sie selbst. Dem Bestatter erteilen Sie (ähnlich wie bei einem Rechtsanwalt) eine Vollmacht, mit der der Bestatter in Ihrem Auftrag handeln darf. Der Bestatter ist somit Ihr Dienstleister.
Vielleicht haben Sie von Bekannten eine Empfehlung, der Sie nachgehen können. Verlassen Sie sich rein menschlich auf Ihr Bauchgefühl, die Chemie sollte zwischen ihnen stimmen.
Sicher, es gibt Bestatter, die sehr einfühlsam sind und Sie gut beraten. Nicht zu unterschätzen ist jedoch, dass Bestatter eben Unternehmer sind. Als Dienstleister für seine Arbeit einen adäquaten Ausgleich zu erhalten ist mehr als legitim. Leider habe ich erlebt und mehr als gut ist erfahren, dass Bestatter sehr auf den eigenen Vorteil bedacht sind.
Bestatter ist nicht gleich Bestatter
Darum, fragen sie immer nach und lassen sich die Leistungen in einem Angebot detailliert geben. Lassen Sie sich ausführlich beraten. Ein guter Bestatter nimmt sich die Zeit, Ihnen alles ausführlich zu erläutern. Fragen Sie explizit nach, ob noch andere Kosten als im Angebot anfallen werden und lassen sich eine Verneinung auf dem Angebot bestätigen. Der Rechnungsbetrag an Sie sollte mit dem des Angebots übereinstimmen. Leider ist das nicht immer der Fall.
Scheuen Sie sich nicht davor, eine umfassende Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Organisation einer Bestattung ist für die meisten Menschen eine neue bisher unbekannte Herausforderung.
Große Vorsicht ist bei den sogenannten Discount Bestattern angebracht. Die Praxis zeigt leider immer wieder, dass es beim Erhalt der Rechnung eine große Überraschung gibt. Für 400 Euro eine komplette Beisetzung zu erhalten, bleibt unterm Strich eine Illusion. Es tauchen plötzlich Positionen auf, die vorher nicht genannt sind. Diese haben sicher ihre Berechtigung. Doch wenn Sie im guten Glauben davon ausgehen, mit 400 Euro alles erledigt zu haben, werden Sie sich im Nachhinein eines Besseren belehren lassen müssen.
Wie sonst auch im Leben – vergleichen Sie ebenfalls beim Bestatter, machen Sie sich Ihr eigenes Bild und holen mindestens ein zweites Angebot ein.
Diese Unterlagen benötigen Sie
Haben Sie einen Bestatter Ihres Vertrauens gefunden und bevollmächtigt, Ihre behördlichen Angelegenheiten zu klären, benötigt er dafür entsprechende Unterlagen.
Dazu gehören vom Verstorbenen:
- Todesbescheinigung des Arztes
- Personalausweis
- Krankenkassenkarte
- Nummer der Rentenversicherung(en)
- Geburtsurkunde (evtl. Scheidungsurkunde)
- Sterbeurkunde bei Witwe(r)n
- Versicherungspolicen bei getroffener Vorsorge
- Treuhandurkunde bei hinterlegtem Bargeld für die Beisetzung
- Vorsorgevertrag, wenn vorhanden
- Schwerbehindertenausweis
- Grabkarte oder Stellenbezeichnung, sofern eine Vereinbarung mit dem Friedhof erfolgte.
Diese Unterlagen werden besonders benötigt für:
- Anzeige des Todesfalls beim Standesamt und Ausstellung der Sterbeurkunden
- Abmeldung bei der Krankenkasse (erledigen viele Bestatter für Sie)
- Abmeldung bei der Rentenversicherung (erledigen viele Bestatter für Sie und vermitteln auch bei Bedarf einen Rentenberater)
- Klärungen mit der Friedhofsverwaltung.
- Für eine Erd- oder Feuerbestattung können Sie dem Bestatter persönliche Kleidung des Verstorbenen übergeben, mit der er Ihren Liebsten einkleiden wird.